Wem ist es nicht schon einmal begegnet? Der Nachbar von gegenüber fordert die Wiedereinführung der Todesstrafe, die Kollegin aus dem Zimmer nebenan wettert gegen “das verlogene Establishment”, die gute Freundin fühlt sich bei “all den Wirtschaftsflüchtlingen, die hierher kommen” nicht mehr sicher und der Kollege fragt seine Kollegin, ob sie ihre Tage habe, weil sie so zickig ist und ihn nicht sofort wie gewünscht unterstützt.
Stammtischparolen sind mittlerweile Teil unseres Alltags geworden. Selbst Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt vor einer Verrohung der Sprache und sieht vor allem die Gefahr, dass in den digitalen Medien die “Grenze des Unsagbaren und des Unsäglichen” verschwimmt. “Das wird man wohl noch sagen dürfen!” ist mittlerweile oft die Einleitung für abwertende, diskriminierende und menschenverachtende Aussagen. Die Folgen solcher Äußerungen sind für unser Miteinander verheerend: Die Fronten zwischen Befürworter*innen unterschiedlicher Meinungen verschärfen sich deutlich im Ton, aus Gegner*innen drohen zunehmend unversöhnliche Feind*innen zu werden. “Gutmenschen” ist mittlerweile zum Schimpfwort geworden.
Nur wie reagiert man angemessen, wenn man sich in einer Situation wiederfindet, in der genau solche Stammtischparolen fallen? Häufig ist man fassungslos, wütend und fühlt sich hilflos. Perdita Wingerter vom Verein “Gemeinsam leben und lernen in Europa” möchte hier Hilfe leisten und bietet ein Argumentationstraining gegen Stammtischparolen an. In dem Training bekommen die Teilnehmer*innen praktische Tipps, wie sie in konkreten Situationen handeln und kommunizieren können. Sie erfahren außerdem, wie Stammtischparolen funktionieren, und lernen bestimmte Kommunikationstechniken und Entscheidungshilfen kennen, um angemessen reagieren zu können. Dieses Argumentationstraining soll den Teilnehmenden Mut machen, ihre Stimme zu erheben und den Parolen etwas entgegenzusetzen.
Da fremdenfeindliche, rassistische oder sexistische Sprüche zur Trennung in unserer Gesellschaft beitragen, soll in dem Training neben den Strategien gegen Stammtischparolen auch das Verbindende in der Gesellschaft aufgezeigt und gestärkt werden.
Datum: Montag, 1. Dezember 2025
Uhrzeit: 16.30 bis 19.00 Uhr
Ort: Freiwilligen Zentrum Straubing, Obere Bachstraße 12, 3. OG (Aufzug vorhanden)
Anmeldung
Die Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldung per Mail (info@freiwilligenzentrum-sr.de) oder telefonisch (09421/989635) möglich.
Damit wir verlässlich planen können und die Plätze tatsächlich genutzt werden, erheben wir eine kleine Teilnahmegebühr von 5 Euro, die vorab zu bezahlen ist. Ein Beitrag, der hilft, spontane Absagen zu vermeiden. Der Betrag ist bis 26. November auf dieses Konto zu überweisen: IBAN DE92 7425 0000 0000 0290 66 (Sparkasse Niederbayern-Mitte). Alternativ kann die Gebühr nach Vereinbarung in der Geschäftsstelle bar bezahlt werden.
Die Anzahl der Plätze ist begrenzt.
Die Veranstaltung wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales.