Vergangene Woche trafen sich die niederbayerischen Integrationslots*innen, die durch das Bayerische Innenministerium gefördert werden und Ehrenamtliche bei ihrem Engagement im Bereich Integration und Migration unterstützen, bei uns in Straubing. Die Treffen finden auf Initiative der Lots*innen mindestens zweimal im Jahr statt, um gemeinsame Themen zu besprechen und Möglichkeiten zu finden die aktuellen Herausforderungen besser anzugehen. Das Thema Integration ist dabei ein sehr komplexes, weshalb es nie an Gesprächsstoff fehlt. Bei dem Treffen war Landshut, Kelheim, Passau, Dingolfing-Landau, Straubing Stadt und Landkreis und auch Deggendorf (durch den Integrationsbeauftragten Hr. Oliver Antretter) vertreten.
Eines wurde ganz deutlich, die unterschiedlichen Voraussetzungen in den verschiedenen Kommunen sind selbst innerhalb Niederbayerns so heterogen, dass jede*r Integrationslots*in ganz unterschiedlich arbeitet und arbeiten muss. Unser Arbeitsfeld ist bereits aufgrund der unterschiedlichen Problemlagen der Menschen und deren unterschiedlichen kulturellen Hintergründen sehr vielfältig, aber was die Vielfalt noch weiter erweitert sind tatsächlich unsere unterschiedlichen deutschen Strukturen von Kommune zu Kommune. Dies bereitet also nicht nur den Migrant*innen so manche Schwierigkeit. Abgesehen davon stellten viele der Lots*innen heraus, dass das Thema Integration viele Themen beinhaltet, die nicht von Ehrenamtlichen abgedeckt werden sollen und können. Das Ehrenamt kann hauptamtliche Strukturen nur unterstützen, sie aber nicht ersetzen. Die Anzahl der engagierten Ehrenamtlichen stagniert deshalb weiterhin bzw. geht zurück.
Leider wurde von den Kolleg*innen auch bestätigt, dass die aktuelle Stimmung im Land für die tägliche Arbeit nicht zuträglich ist.
Aber natürlich gab es auch positives zu berichten. Ein Bespiel hierfür ist das große Engagement von Menschen mit Migrationsgeschichte. Viele Menschen die zu uns gekommen sind möchten sich gerne aktiv in die Gesellschaft einbringen. Egal ob schulisch, beruflich oder ehrenamtlich, es gibt viele Migrant*innen, die hier in Deutschland ein zu Hause finden wollen und bereit sind ihren Beitrag zu leisten. Dies zu fördern und auch zuzulassen liegt nicht nur an den Kommunen, den Einsatzstellen für Ehrenamtliche oder Hauptamtlichen wie den Integrationslot*innen, sondern ist eine Aufgabe für die ganze Gesellschaft. Von Geflüchteten und Migrant*innen wird vieles erwartet, um sich hier einzubringen, aber gleiches muss eben auch zugelassen werden. Und gerade bei diesem Punkt gibt es weiterhin Verbesserungsbedarf. Leider wird ein “Migrationshintergrund” aktuell immer noch häufig als Manko gesehen, obwohl es so bereichernd sein kann. Und genau dies wissen Integrationslots*innen, da wir die Menschen tagtäglich auf ganz persönlicher Ebene kennenlernen dürfen.
Sollten Sie sich im Bereich Integration engagieren wollen, oder einfach generell an anderen Kulturen interessiert sein, melden Sie sich gerne bei mir oder meinen Kollegen.